Schwanger und auf der Suche nach natürlichen Möglichkeiten, die Geburt zu erleichtern? Die Louwen-Diät könnte eine Option sein. Diese Ernährungsweise basiert auf der Idee, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten, um die körpereigene Geburtsvorbereitung zu unterstützen.
Was ist die Louwen-Diät?
Die Louwen-Diät, benannt nach der niederländischen Hebamme Elisabeth Louwen, empfiehlt in den letzten sechs bis acht Wochen vor der Geburt auf Lebensmittel mit hohem glykämischen Index (GI) zu verzichten.
Lebensmittel mit hohem GI lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und fallen danach wieder ab. Dies führt zu einer vermehrten Insulinausschüttung. Insulin hemmt wiederum die Produktion von Prostaglandinen, hormonähnlichen Substanzen, die eine wichtige Rolle bei der Reifung der Gebärmutter und der Auslösung der Wehen spielen.
Die Louwen-Diät setzt daher auf Lebensmittel mit niedrigem GI, die den Blutzuckerspiegel konstant halten und die Prostaglandinproduktion begünstigen sollen. Dazu zählen:
Vollkornprodukte: Vollkornbrot, Vollkornnudeln, brauner Reis
Gemüse: Alle Gemüsesorten, besonders Blattgemüse
Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Erbsen
Obst: Äpfel, Beeren, Birnen, Orangen
Fette: Olivenöl, Nüsse, Avocados
Eiweiß: Eier, Fisch, mageres Fleisch
Was verspricht die Louwen-Diät?
Befürworter der Louwen-Diät versprechen sich folgende Vorteile:
Schnellere und sanftere Geburt: Durch den konstant gehaltenen Blutzuckerspiegel und die damit verbundene ungehinderte Prostaglandinproduktion soll die Geburt schneller und mit weniger Schmerzen verlaufen.
Geringeres Risiko für Geburtskomplikationen: Die Louwen-Diät könnte helfen, das Risiko für Kaiserschnitte und andere Geburtskomplikationen zu senken.
Verbessertes Wohlbefinden von Mutter und Kind: Durch die ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung nach der Louwen-Diät sollen Mutter und Kind optimal versorgt werden.
Ist die Louwen-Diät wissenschaftlich belegt?
Die Studienlage zur Louwen-Diät ist begrenzt und es gibt keine eindeutigen Beweise für ihre Wirksamkeit.
Einige Studien deuten darauf hin, dass die Louwen-Diät zu kürzeren Geburten und einem geringeren Bedarf an Schmerzmitteln führen kann. Andere Studien konnten diese Ergebnisse jedoch nicht bestätigen.
Kritiker der Louwen-Diät weisen darauf hin, dass die Umstellung auf eine neue Ernährungsweise in den letzten Schwangerschaftswochen für manche Frauen schwierig sein kann. Zudem ist es wichtig, dass die Louwen-Diät unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt wird, um einen Mangel an Nährstoffen zu vermeiden.
Fazit
Die Louwen-Diät ist eine Ernährungsweise, die darauf abzielt, die Geburt durch die Senkung des Blutzuckerspiegels zu erleichtern. Die wissenschaftliche Beweiskraft für ihre Wirksamkeit ist jedoch begrenzt.
Ob die Louwen-Diät für dich geeignet ist, solltest du mit deiner Hebamme oder deinem Arzt besprechen.