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"Happy Button" in der Geburtshilfe: Risiken, aber auch Vorteile

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Der Happy Button, der eigentlich für die Anwendung in der Narkose und Schmerztherapie konzipiert wurde, findet in einigen Spitälern auch seinen Einsatz in der Geburtshilfe.


Frau unter der Geburt im Spital mit vielen Interventionen

Dabei handelt es sich um einen Off-Label-Use, da das Medikament Remifentanil, welches im Happy Button eingesetzt wird, für diese Anwendung nicht offiziell zugelassen ist.

Während Befürworter die Vorteile der Methode hervorheben, warnen Experten vor den potenziellen Risiken und Gefahren.


Aber zunächst einmal wollen wir klären, was der "Happy Button" überhaupt ist.


Funktionsweise des Happy Buttons:

Der Happy Button besteht aus einer Pumpe und einem Knopf. Die Pumpe enthält eine Lösung mit dem Schmerzmittel Remifentanil.

Die Frau erhält einen Katheter, der in eine Vene am Arm oder Bein eingeführt wird.

Über diesen Katheter wird das Schmerzmittel aus der Pumpe in den Kreislauf der Frau injiziert.

Die Frau hat einen Knopf in der Hand, mit dem sie sich selbst kleine Dosen des Schmerzmittels verabreichen kann.

Die Dosierung des Schmerzmittels kann individuell angepasst werden und es gibt eine automatische Sperre, wenn der Knopf zu häufig gedrückt wird.


Risiken des Happy Buttons in der Geburtshilfe:

  • Atemdepression: Remifentanil kann zu einer Atemdepression bei Mutter und Kind führen. Dies kann im schlimmsten Fall zu Sauerstoffmangel und sogar zum Tod führen.

  • Übelkeit und Erbrechen: Übelkeit und Erbrechen sind häufige Nebenwirkungen von Remifentanil. Dies kann für die Mutter sehr unangenehm sein und die Geburt erschweren.

  • Juckreiz: Juckreiz ist eine weitere häufige Nebenwirkung von Remifentanil. Dies kann sehr unangenehm sein und die Konzentration der Mutter beeinträchtigen.

  • Schwindel und Benommenheit: Schwindel und Benommenheit können ebenfalls unter der Anwendung von Remifentanil auftreten. Dies kann die Mutter unsicher machen und die Geburt erschweren.

  • Auswirkungen auf das Neugeborene: Remifentanil kann die Herzfrequenz und die Atmung des Neugeborenen beeinträchtigen. In seltenen Fällen kann es zu Krämpfen und Bewusstlosigkeit beim Kind kommen.

Mediziner räumen jedoch ein, dass eine Überdosierung beim Einsatz in der Geburtshilfe schwer zu erreichen ist.


Vorteile des Happy Buttons:

  • Schmerzlinderung: Der Happy Button kann eine effektive Schmerzlinderung während der Geburt bieten.

  • Selbstkontrolle: Die Frau hat die Kontrolle über ihre Schmerztherapie und kann selbst entscheiden, wann und wie viel Schmerzmittel sie benötigt.

  • Mobilität: Die Frau kann sich während der Geburt freier bewegen, da sie nicht an eine Infusion gebunden ist.


Fazit:

Der Einsatz des Happy Buttons in der Geburtshilfe ist mit potenziellen Risiken und Gefahren, aber auch mit einigen Vorteilen verbunden.

Die Entscheidung für oder gegen diese Methode sollte individuell mit der Ärztin oder dem Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Situation und der möglichen Risiken und Vorteile getroffen werden.


Es ist wichtig, dass Frauen umfassend über die Risiken, Vorteile und die Funktionsweise des Happy Buttons informiert werden, bevor sie sich für oder gegen diese Methode entscheiden.

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